Der Beikoststart ist ein aufregender Schritt sowohl für dein Baby, aber auch für dich. Plötzlich steht da dieser kleine Mensch am Tisch, beobachtet jede deiner Bewegungen und möchte selbst probieren, was du da isst. Und du fragst dich: Was darf ich eigentlich für Lebensmittel geben?
Diese Frage ist völlig normal und sie zeigt, dass du es richtig machen willst.
Hier bekommst du einen klaren Überblick, was sich für den Start eignet, wie du Lebensmittel am besten zubereitest und worauf du achten solltest.
Denn: Es geht beim Beikoststart nicht darum, perfekte Mahlzeiten zu servieren, sondern ums gemeinsame Entdecken und Lernen.
Welche Lebensmittel eignen sich für den Start?
Beim Start mit der Beikost darfst du dich an einfachen, natürlichen Lebensmitteln orientieren.
Dein Baby braucht keine speziellen Babyprodukte oder fertigen Breie aus der Drogerie. Im Gegenteil: Das, was du selbst frisch zubereitest, ist meist gesünder, günstiger und vor allem natürlicher.
Gemüse, die beste Basis
Starte mit mildem, gut verträglichem Gemüse.
Das sind zum Beispiel:
- Karotte
- Pastinake
- Kürbis
- Zucchini
- Süßkartoffel
- Brokkoli
Sie liefern wichtige Vitamine und Mineralstoffe und sind leicht verdaulich. Anfangs reicht es, ein bis zwei Sorten einzeln anzubieten. So kannst du beobachten, was deinem Baby gut bekommt.
Obst süß, aber natürlich
Viele Babys mögen Obst sofort, weil es leicht süß schmeckt.
Ideal sind:
- Apfel
- Birne
- Banane
- Pfirsich
- Avocado
Am besten dünstest du das Obst anfangs kurz weich, damit es leichter zu essen ist. Reife Banane oder Avocado kannst du direkt zerdrücken. Dann haben sie die perfekte Konsistenz.
Getreide, kleine Energielieferanten
Getreide ist wichtig, weil es Energie und wertvolle Ballaststoffe liefert. Geeignet sind:
- Haferflocken
- Hirse
- Dinkel
- Reis
Hafer und Hirse sind besonders eisenreich. Das ist ideal für die Zeit nach der Geburt, in der die Eisenspeicher des Babys langsam aufgebraucht sind. Du kannst sie als Brei zubereiten oder weich kochen und zu Fingerfood formen.
Eiweißquellen für Wachstum und Entwicklung
Wenn dein Baby sich an Gemüse und Getreide gewöhnt hat, kannst du Eiweißquellen einführen:
- Fleisch (Rind, Huhn, Lamm)
- Fisch (z. B. Lachs)
- Ei
- Hülsenfrüchte wie Linsen oder Kichererbsen (weich gekocht und gut zerdrückt)
Diese Lebensmittel liefern nicht nur Eiweiß, sondern auch Eisen, Zink und B-Vitamine. Wichtig ist, sie ohne Salz zuzubereiten, da Babys Nieren sind dafür noch zu empfindlich.
Fettquellen kleine Nährstoffhelfer
Fett ist für Babys extrem wichtig. Es sorgt dafür, dass fettlösliche Vitamine aufgenommen werden und liefert Energie.
Verwende am besten:
- Rapsöl
- Butter
- Nussmus (z. B. Mandel- oder Haselnussmus, fein verrührt in Brei oder auf Obst)
Achte darauf, dass Nussmus glatt ist und keine Stückchen enthält. Ganze Nüsse sind erst später geeignet.
Zubereitung der Lebensmittel: so klappt’s im Alltag
Jetzt kommt der praktische Teil.
Ganz gleich, ob du dich für klassische Breikost oder für Baby-led Weaning (BLW) entscheidest – wichtig ist, dass das Essen weich, aber greifbar ist.
So weich wie deine Finger
Eine gute Faustregel: Wenn du das Lebensmittel zwischen Daumen und Zeigefinger leicht zerdrücken kannst, ist es weich genug fürs Baby.
Das gilt sowohl für Fingerfood als auch für Löffelkost. Babys Kiefermuskeln und Zunge müssen erst lernen, Nahrung zu bewegen und zu kauen. Das klappt auch ohne Zähne wunderbar.
Brei, Fingerfood oder beides?
Du musst dich nicht festlegen.
Viele Eltern starten mit Brei und bieten parallel kleine weiche Stücke an, die das Baby selbst erkunden darf.
Andere gehen den Weg des Baby-led Weaning , das heißt, das Baby isst von Anfang an selbst.
Beide Wege sind richtig, solange du auf Sicherheit und Konsistenz achtest.
Temperatur und Form
Lauwarm ist ideal.
Zu heißes Essen kann die Zunge verbrennen, kaltes Essen schmeckt oft ungewohnt.
Forme das Essen so, dass dein Baby es gut greifen kann – z. B. als längliche Sticks (etwa Fingerlänge).
Abwechslung ja, aber mit Ruhe
Ein neues Lebensmittel alle paar Tage reicht völlig.
So merkst du, was gut vertragen wird, und vermeidest Überforderung. Babys brauchen Wiederholungen, um Geschmack zu akzeptieren. Also ruhig ein Gemüse mehrfach anbieten, auch wenn es beim ersten Mal abgelehnt wird.
Mein Tipp für entspannte Mahlzeiten
Mach dir keinen Stress mit Mengen oder „richtigen“ Rezepten.
Am Anfang geht’s ums Kennenlernen, nicht ums Sattwerden. Dein Baby bekommt weiter Muttermilch oder Pre-Milch. Die bleibt bis zum ersten Lebensjahr die Hauptnahrungsquelle.
Was du aber tun kannst: Schaffe eine ruhige, gemütliche Atmosphäre. Setz dein Baby mit an den Tisch, iss mit ihm gemeinsam, lass es zugreifen, matschen, probieren.
So lernt es durch Nachahmung und das Essen wird zu einem natürlichen Teil des Alltags, nicht zu einer Aufgabe.
Was du besser vermeidest
Damit du sicher starten kannst, hier ein paar Dinge, die für Babys im ersten Jahr und teilweise darüber hinaus noch tabu sind:
- Honig (wegen möglicher Bakterien)
- Salz und Zucker
- Wurstwaren
- Rohmilchprodukte
- Ganze Nüsse oder Trauben (Erstickungsgefahr)
- Fertigprodukte mit Zusätzen oder Gewürzen
Je natürlicher und einfacher du kochst, desto besser. Babys brauchen keine „Kinderprodukte“. Sie brauchen echtes Essen, das nährt und schmeckt.
Zum Schluss
Der Beikoststart ist kein Wettbewerb.
Es geht nicht darum, wie schnell dein Baby isst, wie viel es schafft oder ob du alles „richtig“ machst.
Es geht darum, gemeinsam Erfahrungen zu sammeln mit Geduld, Vertrauen und Neugier.
Und wenn du dir wünschst, dabei etwas mehr Sicherheit zu haben:
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Vertrau deinem Gefühl, beobachte, begleite und hab Spaß daran.
Denn jedes Löffelchen ist ein Schritt in die Selbstständigkeit.
